Erfolgreiches Migrationsprojekt feiert Bergfest

26. Nov 2018

Die Beratungs- und Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund gibt es seit dem 01.04.2017. Die Lebenshilfe Dortmund zieht positive Bilanz

Die Beratungs- und Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund wird über drei Jahre von der Aktion Mensch gefördert. Das Projekt möchte durch kultursensible Beratung den Personenkreis von Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderung aufklären und unterstützen, um langfristig eine bessere Integration in bestehende Hilfe- und Unterstützungssysteme zu erreichen. Über 900 Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen haben das Angebot seitdem wahrgenommen und wurden von den Projektmitarbeiterinnen Resmigül Acil und Nigar Aliyeva unterstützt und begleitet.

Beratung und Unterstützung
So eine Mutter, die zwei Kinder mit Behinderung hat und im April 2017 das erste Mal die Beratungsstelle für Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderung aufsuchte. Ihre Tochter ist 28 Jahre alt und hat eine geistige Behinderung und Auffälligkeiten im Verhalten.
Der Antrag auf eine Pflegeeinstufung wurde in der Vergangenheit abgelehnt. Resmigül Acil unterstützte die Familie bei der erneuten Antragstellung und bereitete gemeinsam den bevorstehenden Besuch des Medizinischen Dienstes der Pflegekassen (MDK) vor. Auch hinsichtlich der Betreuungsangelegenheiten für ihre beiden Kinder stand Resmigül Acil der Familie aufklärend und begleitend zur Seite. Dier Tochter hat mittlerweile einen Pflegegrad 3 bewilligt bekommen. Ihre Mutter ist dankbar für das Angebot der kultursensiblen Beratung. Neben der Unterstützung durch Resmigül Acil besucht sie gern das regelmäßig stattfindende Müttercafé, bei dem sie sich mit anderen betroffenen Müttern austauschen kann.

Wir waren in einer Sackgasse
Eine andere Familie hat eine 7-jährige Tochter, die eine Schwerstmehrfachbehinderung hat. Die Tochter benötigt intensive Pflege, regelmäßige Therapien und kontinuierliche Betreuung. Die Familie kommt aus Moldawien und lebt seit 2016 in Deutschland. Als die Mutter im Juli 2017 das erste Mal die Beratungsstelle der Lebenshilfe Dortmund aufsuchte, war es noch schwer für sie, die Strukturen und Hilfesysteme zu verstehen und zu überblicken. Neben der fremden Sprache stellen die strukturellen Gegebenheiten des neuen Landes eine zusätzliche Hürde dar. Die Mutter ist dankbar, dass es das Angebot der kultursensiblen Beratung gibt und sie seitdem immer wieder von Nigar Aliyeva unterstützt wird. „Bevor wir die Lebenshilfe kennengelernt haben, waren wir am Ende einer Sackgasse. Die Lebenshilfe hat uns geholfen, unsere Augen und Ohren zu öffnen und Zugang zu Informationen zu bekommen. Frau Aliyeva ist wie ein roter Faden für uns oder eine Art der Navigation, die uns im Labyrinth den Weg zeigt“, sagt die Mutter heute. Mittlerweile hat die Tochter eine Pflegegrad, die Anerkennung ihre Schwerbehinderung und das Blindengeld anerkannt bekommen. Sie besucht eine Förderschule, so dass ihre Mutter Zeit hat, einen Deutschkurs zu besuchen. So berichtet die Mutter auch, dass sie ruhiger und gelassener geworden ist. „Ich will anderen Familien in ähnlicher Situation Mut machen, die Hoffnung nicht zu verlieren. Solche Kinder, wie unsere Tochter bringen uns bei besser zu werden. Wir lächeln mehr und betrachten das Leben mit anderen Augen“.

Muttersprachliche Beratung als wichtiger Bestandteil
Die kostenlose Beratung bei der Lebenshilfe Dortmund wird in verschiedenen Sprachen angeboten werden, auf Wunsch können weitere Sprachen angefragt werden. „Die muttersprachliche Beratung ist ein nicht zu unterschätzender Bestandteil bei der kultursensiblen Beratung. Oftmals geht es um sehr persönliche und emotional belastete Themen, mit denen die Menschen zu uns kommen. Diese können häufig einfacher in der Muttersprache kommuniziert werden“ so Melanie Schütte, Projektleiterin und Leitung der Beratungsstelle. Neben den vielfachen Einzelkontakten werden die Mitarbeiterinnen auch immer wieder von Einrichtungen angefragt, um über bestimmte Themen wie „Pflegeversicherung“, „Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung“, u.a. zu berichten.
Wer sich über das Projekt informieren möchte oder einen Termin für eine Beratung ausmachen möchte, kann telefonisch Kontakt aufnehmen:
Frau Aliyeva (russisch, arabisch, englisch, aserbaidschanisch): 0231 13889 173
Frau Acil (türkisch): 0231 13889 170

Nigar Aliyeva mit den Beratungskunden
Nigar Aliyeva mit den Beratungskunden
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen