19. Jan 2016
Am Montag, 18.01.2016 tagte der Vorstand der Lebenshilfe NRW in Dortmund. Nachfolgend veröffentlichen wir die Pressemitteilung der Pressestelle des Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V.
Hürth/Dortmund. Der Vorstand des Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V. war heute zur ersten Vorstandssitzung im neuen Jahr Gast bei der Lebenshilfe Dortmund. Zu Beginn stellte Andreas Schwohnke, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe Dortmund, dem Landesvorstand das Hausgemeinschaftprojekt „Nettelbeckstraße“ vor. Dort, im Dortmunder Hafenviertel, leben seit Sommer 2014 Menschen mit und ohne Behinderung in zwei Mehrfamilienhäusern, mit insgesamt 10 Wohneinheiten, zusammen. „Die Lebenshilfe Dortmund hat bereits frühzeitig damit begonnen, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam miteinander wohnen können. Sie zeigt damit eindrucksvoll, dass sie mitten im Leben ist. Die Lebenshilfe Dortmund ist hier schon sehr weit“, sagt Uwe Schummer, Landesvorsitzender der Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V., der sich mehr solcher Wohnangebote in ganz NRW wünscht.
Ziel der Lebenshilfe Dortmund ist ein inklusives Wohnangebot zu schaffen, in dem Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen voneinander lernen und profitieren. Diese Form der Hausgemeinschaft bietet Menschen mit Behinderung eine Alternative zur stationären Unterbringung. Sie erhalten sowohl einen privaten Rückzugsraum, weil sie normaler Mieter sind, haben aber auch die Möglichkeit, gemeinsame Aktivitäten mit den übrigen Hausbewohnen durchzuführen. Es ist das erste Projekt dieser Art in Dortmund. „Ein weiteres ist im Stadtteil Aplerbeck in Planung. Hier wird voraussichtlich Ende 2017 barrierefreier Wohnraum für unterschiedlichste Zielgruppen im sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Das stellt eine Bereicherung des Wohnangebots in Dortmund dar“, sagt Andreas Schwohnke. Attraktiv sind vor allem die moderne Bauweise und die günstige Miete, die das Wohnangebot für viele interessant macht.
Schummer sprach mit Schwohnke außerdem über das Modell der Virtuellen Werkstatt für Menschen mit Behinderung, wie sie im Saarland bereits praktiziert werden und im Bundeteilhabegesetz bundesweit verankert werden sollen. In Virtuellen Werkstätten arbeiten die Menschen mit Behinderung nicht mehr in einer stationären Werkstatt, sondern in den normalen Wirtschaftsbetrieben und werden ambulant durch Fachpersonal betreut. Für die Lebenshilfe Dortmund – sie selber betreibt keine Werkstatt für Menschen mit Behinderung – ist das „Modell der Virtuellen Werkstatt eine interessante Option“, so Schummer, mit der Dortmunder Wirtschaft einen neuen inklusiven Weg ins Arbeitsleben zu gehen, der mehr Teilhabe am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung ermöglicht.