Menschen mit Behinderung dürfen bei der Digitalisierung nicht vergessen werden

09. Nov 2021

Die Digitalisierung der Lebenswelt stellt viele Menschen mit Behinderung vor große Herausforderungen. Wie richte ich ein Smartphone ein? Wie lade ich ein App aus dem Store? Wie buche ich ein Konzertticket oder sichere mir ein Eintrittszeitfenster im Zoo? Durch die Corona Pandemie hat sich der Zugang zu kulturellen Freizeitangeboten nochmal stark verändert.

Die Lebenshilfe Dortmund Wohnen gGmbH versucht durch ein von der Stiftung Wohlfahrtspflege gefördertes Projekt, die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Um sich sicher und einfach in der Onlinewelt zu bewegen, wird ein barrierefreier Zugang, die nötige Hardware und digitale Kompetenz benötigt. Seit März 2021 wird im Rahmen des Projekts „kompetente digitale Teilhabe“ daran gearbeitet, diese Voraussetzungen für die Kund*innen der Lebenshilfe nachhaltig zu schaffen.

Mitarbeitende des Fachbereichs Wohnen qualifizieren sich zu Multiplikatoren, die den sicheren Umgang mit Tablets und Smartphones vermitteln können. In den besonderen Wohnformen wird der barrierefreie Internetzugang für die Bewohner*innen organisiert. Gemeinsam mit den Fachkräften lernen Menschen mit Behinderung wie man auch online am Leben in der Gemeinschaft teilhaben kann.

Claas Mämpel, Leitung des Ambulant Unterstützen Wohnen, sieht das Projekt in seinem Arbeitsbereich auf einem guten Weg. Er hat im Frühjahr eine erste Mitarbeitenden Qualifizierung initiiert und begleitet. Denn die Fachkräfte der Sozialen Arbeit bekommen in der Auseinandersetzung mit der Digitalisierung der Lebenswelt eine Schlüsselrolle zugeschrieben.

Selbstverständlich bedarf es das nötige digitale Besteck für ein solches Vorhaben bereitzustellen. Genauso wichtig ist es Mitarbeitenden die Möglichkeit zu schaffen, teilzunehmen und unter Corona Bedingungen ein Format zu finden, dass die anvisierten Ziele ermöglicht. Daher waren Schwerpunkte der Qualifizierung bis Ende Mai:

1. die Auswirkungen von Digitalisierung auf Soziale Arbeit verstehen und in die Arbeit mitnehmen.
2. eine eigene Perspektive auf Digitalisierung der Sozialen Arbeit entwickeln.
3. digitale Tools für die Soziale Arbeit identifizieren und auf ihren Nutzen für den Einsatz in ihrer Einrichtung bewerten
4. digitale Tools konkret einsetzen

Seit dem Sommer geht es darum, das Erlernte in die Praxis zu transfreieren und so den Wünschen und Bedürfnissen der Kund*innen zu begegnen und mit ihnen gemeinsam kompetente digitale Teilhabe zu realisieren. Eine spannende Aufgabe, findet Claas Mämpel, verbunden mit großer Verantwortung, neben der Alltagsarbeit dieser Schlüsselrolle gerecht zu werden.

Parallel wird weiter daran gearbeitet die Erfahrungen der einzelnen Mitarbeitenden und Kund*innen zu sammeln und anderen zugänglich zu machen. Hier sollen selbst erstellte Video Tutorials eine zentrale Rolle einnehmen. Im Hintergrund erfolgt weiter der flächendeckende Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Es ist Teil des Sonderprogramms „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.

Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
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